European Energy Award (eea)
Auf Beschluss des Kreistags führt der Landkreis Rastatt den European Energy Award (EEA) ein. Dabei handelt es sich um ein Qualitätsmanagement- und Zertifizierungssystem für den Klimaschutz auf kommunaler Ebene und Landkreisebene. Wie aus dem Namen bereits hervorgeht, findet dieser Prozess europaweit Anwendung. In Baden-Württemberg führen bereits über 300 Kommunen den EEA erfolgreich durch. Auch die Nachbarlandkreise sowie die Kommunen Kuppenheim, Ötigheim, Bietigheim, Elchesheim-Illingen und Steinmauern sind daran beteiligt. Um die Expertise der einzelnen Fachbereiche der Landkreisverwaltung bestmöglich nutzen zu können, wurde ein sogenanntes Energieteam gegründet, das von einer akkreditierten EEA-Beraterin von Seiten der Energieagentur Mittelbaden begleitet wird. Mit dabei sind neben den verschiedenen Verwaltungsbereichen auch der Klimaschutzmanager des Landkreises, Simon Friedmann.
Pressemitteilung vom 04.04.2023: Landkreis Rastatt startet mit dem European Energy Award (PDF, 157 KB).
Was ist der European Energy Award?
Seit 2023 nimmt der Landkreis Rastatt am European Energy Award (eea) teil. Dieser ist ein europaweites Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren für kommunale Energie- und Klimaschutzaktivitäten. Er unterstützt Landkreise, Städte und Gemeinden dabei Klimaschutzaktivitäten systematisch zu erfassen, zu bewerten, und aufeinander abzustimmen. Ziel ist, Maßnahmen langfristig und zielgerichtet umzusetzen und dabei die unterschiedlichen Handlungsfelder der Verwaltung, wie zum Beispiel die Planungsebene, das Gebäudemanagement, die Mobilität, aber auch die Kommunikation, zu verknüpfen und dabei zusätzliche Synergien zu schaffen. Das Programm ist deshalb speziell auf Verwaltungen abgestimmt. Mit seiner Teilnahme am eea unterstreicht der Landkreis, dass Energie und Klimaschutz für ihn einen hohen Stellenwert einnehmen.
Wer führt den European Energy Award durch?
Zum 22.03.2023 wurde in der Landkreisverwaltung das sogenannte Energieteam unter Leitung von Herrn Jochen Klebsch gegründet. Als akkreditierte eea-Beraterin fungiert Frau Fabienne Körner, Geschäftsführerin der Energieagentur Mittelbaden. Sie begleitet das Energieteam bei der Durchführung des Zertifizierungsverfahrens und dem Aufbau des Qualitätsmanagementsystems. Das Energieteam setzt sich zusammen aus Vertretern der verschiedenen Dezernate und Fachämter und ist für die Umsetzung des eea zuständig.
Wie läuft der Prozess ab?
Zu Beginn des Prozesses fand eine Erhebung aller bisherigen und aktuellen Klimaschutz- und Energie-Aktivitäten der Landkreisverwaltung statt. Dieser Ist-Zustand setzt sich aus den sechs Maßnahmenbereichen Entwicklungsplanung und Raumordnung, kommunale Gebäude und Anlagen, Ver- und Entsorgung, Mobilität, interne Organisation sowie Kommunikation und Kooperation zusammen. Das Ergebnis der Ist-Analyse ist ein Stärken-Schwächen-Profil mit Hilfe dessen noch nicht ausgeschöpfte Potenziale identifiziert sowie Maßnahmen und Projekte erarbeitet werden, mit denen sich der Landkreis weiter verbessern kann.
Wie erhält der Landkreis eine Zertifizierung?
Die eea-Beraterin überprüft mittels internen Audits den Fortschritt der Maßnahmenumsetzung. Bei mindestens 50% der möglichen Punkte kann der Landkreis ein externes Audit durchführen und den European Energy Award verliehen bekommen – bei mehr als 75% den European Energy Award in Gold. Die Bewertung erfolgt mittels eines Punktesystems nach einheitliche Maßstäben. Dabei werden Besonderheiten des Landkreises, z.B. dessen Größe oder seine Einflussbereiche, berücksichtigt. Die Überprüfung erfolgt durch einen akkreditierten, externen Auditor. Diese Vorgehensweise gewährleistet eine hohe Objektivität und ermöglicht einen interkommunalen Vergleich (Benchmark).
Wann soll eine Zertifizierung erfolgen?
Ab Mitte 2024 erhält der eea eine Novellierung und es erfolgt eine weitere Auffächerung der Prämierungsstufen. Für den Landkreis wird allerdings noch eine Prämierung nach dem bisherigen System, bereits in der ersten Jahreshälfte angestrebt.
Das eea-Zertifikat hat anschließend eine befristete Gültigkeit und muss alle drei Jahre durch ein Re-Audit bestätigt werden um sicherzustellen, dass Klimaschutzarbeit kein Einzelprojekt ist und sich in das operative Geschäft der Verwaltung eingliedert.
Mit der Teilnahme am eea wird eine zentrale Maßnahme aus dem Klimaschutzkonzept des Landkreises umgesetzt. Gleichzeitig ermöglicht dieser ein stetiges Monitoring der Klimaschutzaktivitäten des Landkreises.
Chronologie: European Energy Award im Landkreis Rastatt
- 20.02.2024:
Viertes Energieteamtreffen: Abschluss der Ist-Analyse; Konkretisierung der Maßnahmenvorschläge; Zeitliche Einordnung und Priorisierung - 23.11.2023:
Drittes Energieteamtreffen: Gemeinsame Maßnahmenfindung für das Arbeitsprogramm; Orientierung am vorläufigen Ist-Zustand - 21.06.2023:
Zweites Energieteamtreffen: Gemeinsame Bearbeitung der Ist-Analyse - 22.03.2023:
Erstes Energieteamtreffen: Gründung des Energieteams mit Vertretern der relevanten Fachbereiche des Landratsamtes; Zuteilung der Zuständigkeiten einzelner Energieteammitglieder; Vorstellung des eea-Prozesses, seiner Ziele und der ersten Schritte - 08.02.2023:
Auftakttreffen mit Herrn Landrat Prof. Dr. Dusch, Herr Dezernent Mohr und Energieteamleiter Herr Klebsch - 27.09.2022:
Beauftragung einer akkreditierten eea-Beraterin in Person von Frau Fabienne Körner, der Geschäftsführerin der Energieagentur Mittelbaden - 07.12.2022:
Eingang des Förderbescheids für Fördermittel aus Klimaschutz Plus - 23.08.2022:
Antragstellung für Fördermittel aus Klimaschutz Plus bei der Landesbank zur Durchführung des Prozesses - 26.07.2022:
Beschluss des Kreistags zur Teilnahme des Landkreises am European Energy Award - 31.12.2021:
Fertigstellung „Klimaschutzkonzept für die klimafreundliche Wärme- und Kältenutzung im Landkreis Rastatt und seinen angehörigen Kommunen“, inklusive der Maßnahme IO.2: „Teilnahme des Landkreises am EEA“