„Nur kurz“ ist schnell zu lang – das Auto kann für Hunde zur tödlichen Hitzefalle werden

Die meisten Hundehalter haben eine sehr starke emotionale Bindung zu ihren Hunden und würden diese am liebsten überallhin mitnehmen. Umso verständlicher ist dieses menschliche Bedürfnis, da auch Hunde nicht gerne alleine sind. Um das Leben der Tiere nicht zu gefährden, ist allerdings eine gute Planung notwendig, wenn die Vierbeiner im Auto mitgenommen werden sollen, so das Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung des Landratsamtes Rastatt.

Hunde verfügen über nur wenig Schweißdrüsen zur Regulation der Körpertemperatur und müssen deshalb ihre Körperinnentemperatur im Wesentlichen über die Atmung und dem damit verbundenen Hecheln regulieren. Dieses Regulationssystem ist jedoch deutlich ineffizienter als die Thermoregulation über Schweißdrüsen, so dass Hunde wesentlich hitzeempfindlicher sind als Menschen.

Insbesondere in den warmen Jahreszeiten birgt die Absicht, das Fahrzeug wegen einer Besorgung nur kurz zu verlassen und den Hund zurückzulassen ein großes Risiko. „Nur kurz“ kann dann schnell zu lange sein, denn auch bereits bei angenehmen sommerlichen Temperaturen kann das Innere eines Fahrzeugs zur Todesfalle werden. Auch die Öffnung eines Fensterspalts schützt nicht zuverlässig vor der Überhitzung des Innenraums.

Wird ein Auto beispielsweise bei angenehmen 24 Grad Celsius Außentemperatur so geparkt, dass es direkt von der Sonne beschienen wird, steigt die Innentemperatur in nur zehn Minuten auf 31 Grad an. Selbst für einen gesunden Hund wird es jetzt unangenehm. Bereits nach einer halben Stunde sind 40 Grad Innenraumtemperatur erreicht. Jetzt besteht akute Lebensgefahr für das Tier.

Das Veterinäramt rät deshalb, Tiere zu Hause zu lassen, wenn keine Möglichkeit besteht, diese zu einem Termin mitzunehmen oder das Auto in einem von direkter Sonneneinstrahlung geschützten Parkhaus abzustellen. Außerdem sollte, auch in einem Parkhaus, für das Tier immer ausreichend Wasser vorhanden sein und der Termin so kurz wie möglich gehalten werden.

Anzeichen dafür, dass es dem Hund in der Hitze schlecht geht, sind starkes Hecheln und Nervosität. Wenn der Hund sehr stark hechelt, taumelt, erbricht, eine dunkle Zunge und einen glasigen Blick hat, kann er bereits einen Hitzeschlag erlitten haben und in akuter Lebensgefahr schweben. Der Hund muss sofort aus dem Fahrzeug befreit und so schnell wie möglich zum Tierarzt gebracht werden.

Sollte ein Auto vorgefunden werden, in dem sich ein Hund mit ersten Anzeichen einer körperlichen Erhitzung befindet, appelliert das Landratsamt Rastatt, diesen Sachverhalt nicht zu ignorieren, sondern die Polizei zu informieren, wenn sich der Halter des Fahrzeugs nicht ausfindig machen lässt. Bis zum Eintreffen der Polizei sollte man am betroffenen Auto bleiben.

Als Erste-Hilfe-Maßnahmen für einen Hund, der aus einem heißen Auto gerettet wurde, muss dieser sofort in den Schatten verbracht und sein Körper mit Wasser abgekühlt werden. Anschließend muss Wasser zum Trinken angeboten werden. Anzuraten ist immer eine anschließende tierärztliche Untersuchung, auch wenn sich der Zustand des Hundes scheinbar verbessert hat.

Auch bei längeren Autoreisen, bei denen Hunde im Kofferraum verbringen, kann die Hitze lebensbedrohlich wirken, da die Klimaanlage den Kofferraum oft nicht ausreichend kühlt oder die Luftzirkulation von Gepäckstücken gestört wird. Auch hier sollte daher immer sichergestellt werden, dass Hunde der Hitze nicht schutzlos ausgesetzt sind und eine Luftzirkulation zu jeder Zeit stattfinden kann.