Aktionswoche Geodäsie – Werbung für das Berufsfeld auch im Landkreis Rastatt

Kurz vor den Sommerferien wurde in Baden-Württemberg zur „Aktionswoche Geodäsie“ eingeladen. Unterschiedlichste Akteure wie Hochschulen, Universitäten, freiberufliche Vermessungsingenieure, Firmen und auch die Vermessungsämter in den Land- und Stadtkreisen nahmen daran teil, so auch das Amt für Flurneuordnung, Geoinformation und Vermessung des Landratsamtes Rastatt.

Aktionswoche Geodäsie an der Carl-Netter-Realschule in Bühl. Foto: LRA/Selina Schöffer 
Aktionswoche Geodäsie an der Carl-Netter-Realschule in Bühl. Foto: LRA/Selina Schöffer 

Ziel ist es, das Wirkungsfeld der Geodäsie in der Öffentlichkeit näher vorzustellen. Geodäsie ist die Wissenschaft von der Ausmessung und Abbildung der Erdoberfläche. Durch die Aktionswoche sollen die Leistungen der Vermessungsingenieure und Vermessungsbehörden transparenter gemacht und insbesondere auch für den dringend benötigten Berufsnachwuchs geworben werden.

„Wir im Landratsamt Rastatt sind seit der ersten Aktionswoche im Jahr 2017 mit dabei“, berichtet Vermessungsingenieurin Selina Schöffer. „Wir besuchen dann verschiedene Schulklassen. So etwa die 9. Klassen der Carl-Netter-Realschule in Bühl. Wir haben uns zur Aufgabe gemacht zu zeigen, wie das Fach Mathematik in der Praxis Anwendung findet“, betont Schöffer.

Bei der Bestimmung der Höhe des Schulhauses etwa werden mit dem Tachymeter (ein Vermessungsinstrument zur hochgenauen Bestimmung von Strecken und Winkel) die Rechenelemente für den „Satz des Pythagoras“ und die trigonometrischen Funktionen ermittelt. Die Schülerinnen und Schüler dürfen dabei selbst die Vermessungsinstrumente bedienen und erhalten so eine Vorstellung darüber, wie der Arbeitsalltag eines Vermessers aussehen kann. Nachdem sie die erforderlichen Messungen durchgeführt haben, geben ihnen die Experten des Landratsamtes Hilfestellung bei der Berechnung der Höhe „ihres“ Schulgebäudes.

Die Landkreisverwaltung hat bei der Durchführung der Aktionswoche in den Schulen vor allem ein Ziel im Auge: die Nachwuchsgewinnung. Aktuell werden Vermessungsfachkräfte landesweit dringend gesucht. Wer sich für diesen Beruf entscheidet, sollte ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen haben. Ein sicherer Umgang mit Mathematik ist bei der Bearbeitung von Vermessungsaufgaben Voraussetzung. Besonders macht den Berufsalltag auch die Abwechslung von Büroarbeit und Außendienst. Man kann nach der Mittleren Reife eine dreijährige Ausbildung in einem Betrieb oder Vermessungsamt absolvieren oder nach dem Abitur oder der Fachhochschulreife ein Studium absolvieren.

Information: Das Amt für Flurneuordnung, Geoinformation und Vermessung bietet jährlich zwei Ausbildungsplätze. Bewerbungsschluss für 2025 ist der 30.9.2024.