Das Gesundheitsamt rät – Tipps zum Hitzeschutz

Hitzewellen zählen zu den Extremwetterereignissen, die durch den Klimawandel häufiger auftreten und damit eine zunehmende Gefährdung für die Gesundheit darstellen. Der Landkreis Rastatt ist durch seine Lage im Oberrheingraben besonders stark von dieser Entwicklung betroffen. Damit die Menschen gut vorbereitet sind, informierte das Gesundheitsamt für den Landkreis Rastatt und Stadtkreis Baden-Baden bereits im Juni und Juli mit Informationsveranstaltungen, um für das Thema Hitzeschutz zu sensibilisieren. Dr. Franziska Krebs hat die wichtigsten Tipps und Ratschläge zusammengefasst.

Wann wird es heiß?

Um rechtzeitig über eine anstehende Hitzebelastung informiert zu sein, gibt der Deutsche Wetterdienst (DWD) Hitzewarnungen für Tage mit hoher Wärmebelastung heraus. Der DWD unterscheidet dabei zwischen zwei Warnstufen: Vor starker Wärmebelastung wird gewarnt, wenn die gefühlte Temperatur 32 Grad Celsius überschreitet und es zusätzlich nachts nur wenig abkühlt. Warnungen vor extremer Wärmebelastungen werden ausgesprochen, wenn die gefühlte Temperatur die Schwelle von 38 Grad übersteigt. Die gefühlte Temperatur berücksichtigt neben der Lufttemperatur weitere Faktoren, wie Wind und die Luftfeuchte. Die Hitzewarnungen sind jeweils für den aktuellen Tag und den Folgetag auf der Website des DWD einsehbar. Zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit, sich zum Hitze-Newsletter anzumelden und per E-Mail über anstehende Hitzetage warnen zu lassen.

Wer ist besonders gefährdet?

Die Anpassung an höhere Umgebungstemperaturen verlangt dem menschlichen Körper einiges ab. Bei Gesunden gewöhnt sich der Organismus nach einigen Tagen an die Hitze. Hitzeperioden sind dann zwar immer noch anstrengend und unangenehm, jedoch kommt es selten zu gesundheitlichen Problemen. Es gibt allerdings Personengruppen, die sich schlechter an hohe Temperaturen anpassen können und die durch Hitze deshalb besonders gefährdet sind. Zu diesen Personen zählen etwa ältere Menschen, Säuglinge und Kleinkinder sowie Menschen mit Vorerkrankungen oder akuten Erkrankungen. Diese Personen sollten bei Hitze besonders auf sich achten und vor Hitze geschützt werden.

Auf welche Beschwerden ist zu achten?

Wenn Personen an heißen Tagen Beschwerden wie stark gerötete, heiße Haut, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Unruhe und Verwirrtheit oder eine erhöhte Körpertemperatur aufweisen, sollten Sofortmaßnahmen zur Kühlung des Betroffenen und Versorgung mit Flüssigkeit ergriffen werden. Die betroffene Person soll an einen kühlen Ort gebracht werden. Kühlende Umschläge, Fußbäder und das Ablegen überflüssiger Kleidung können zusätzlich für Abkühlung sorgen. Besonders wichtig ist, dass die Person viel trinkt. Fall keine Besserung der Beschwerden eintritt, sollte ein Arzt hinzugezogen werden.

Was kann man selber tun? – Tipps bei Hitze

Wichtig ist, ausreichend und regelmäßig zu trinken - je nach Körpergröße und Gewicht 1,5 bis 3 Liter. Besonders gut geeignete Getränke sind dafür Wasser, gekühlte ungesüßte Tees und Saftschorlen. Ratsam sind leicht verdauliche, wasserreiche Lebensmittel wie zum Beispiel Salate, Gemüse und Obst. An heißen Tagen empfiehlt es sich, statt großer Mahlzeiten eher mehrere kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich zu nehmen.

Die Wohnung sollte kühl gehalten werden, Fenster und Rollläden über den Tag geschlossen und erst in den kühleren Nacht- und Morgenstunden gelüftet werden. Leichte Kleidung (luftig, hell) und eine Kopfbedeckung machen die Hitze erträglicher.

Für Haut und Augen sollte auf Sonnenschutz geachtet, Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor verwendet und eine Sonnenbrille getragen werden. Nach Möglichkeit meidet man an besonders heißen Tagen die direkte Sonne und verlegt Erledigungen und körperliche Aktivitäten in die kühleren Morgen- und Abendstunden.

Verschiedene Medikamente können bei Hitze Probleme verursachen. Betroffene, die regelmäßig Medikamente einnehmen, sollten darüber frühzeitig mit ihrem Arzt sprechen. Es gilt auch zu beachten, dass Medikamente durch hohe Temperaturen ihre Wirksamkeit verlieren können. In der Regel sollten Medikamente bei maximal 25 Grad gelagert werden.

Weitere Informationen zum Thema Hitzeschutz hier sowie unter www.klima-mensch-gesundheit.de.