Die Feuerwehren des Landkreises funken zunehmend digital

Der geplante Umstieg der Gemeinde- und Werkfeuerwehren im Landkreis Rastatt auf Digitalfunk erfolgt nach und nach und soll spätestens im ersten Quartal 2024 abgeschlossen sein. Seit Herbst letzten Jahres sind die Vertragspartner unterwegs, um die Fahrzeuge und Feuerwehrhäuser auszustatten. Aktuell sind bereits fünfzehn freiwillige Feuerwehren und fünf Werkfeuerwehren mit digitaler Funktechnik versorgt. Um eine Gleichheit in Bedienung und Ausstattung der Geräte zu schaffen, erfolgte eine kreisweite Ausschreibung für die neue Technik der Feuerwehren.

Nach den Vorgaben von Bund und Land gibt es für alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) ein einheitliches Digitalfunknetz, das dem Grundsatz folgt, jeder kann jeden hören und jeder kann mit jedem sprechen. Die Basis, das erforderliche bundesweite Kernnetz, das von der Bundesanstalt Digitalfunk für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben aufgebaut wurde, steht seit 2013 zur Verfügung. Die Länder ergänzten daraufhin das Kernnetz um entsprechende Basisstationen. Ziel ist, dass nicht nur unterschiedliche Organisationen, sondern auch unterschiedliche Bundesländer bei Bedarf störungsfrei miteinander kommunizieren können.

Die Digitalisierung des Einsatzstellenfunks wird auch im Landkreis Rastatt folgen, denn teilweise ist es nicht mehr möglich, dass alle Einsatzmittel miteinander kommunizieren können. „Einige Feuerwehren steigen ‚hart‘ um, das heißt, die alten analogen Geräte werden ausgebaut und durch digitale ersetzt. Andere bevorzugen die ‚weiche‘ Migration, indem sie zunächst noch zweigleisig fahren und die analogen Geräte im Fahrzeug belassen“, erklärt Kreisbrandmeister Heiko Schäfer. Daher sind alle Führungsfahrzeuge, Kommando- und Einsatzleitwagen, in diesen Fällen für eine Zeit lang noch mit analogen Funkgeräten ausgestattet. 

Für die integrierte Leitstelle des Landkreises (ILS) bedeutet der Umstieg, dass vorläufig sowohl die digitale als auch die analoge Technik zur Verfügung stehen und gewartet werden muss. „Die Disponenten sind in dieser Übergangsphase in besonderer Weise gefordert, da sie nahtlos zwischen der Bedienung der unterschiedlichen Techniken hin- und herwechseln müssen“, erklärt Martin Sauer, stellvertretender Leiter der Leitstelle im Landratsamt Rastatt.

Die Vorteile des Digitalfunks liegen aber auch für die Mitarbeiter der ILS auf der Hand. So können Durchsagen an verschiedene Organisationen mit einem Tastendruck erfolgen. Gruppen wie Bevölkerungsschutz, Feuerwehr oder Deutsches Rotes Kreuz können zu einer Gruppe „verschmolzen“ werden und den Gesprächsverlauf einer anderen Gruppe entsprechend mithören. Weiterhin ist es für die ILS möglich, sogenannte SDS (vergleichbar SMS) an einzelne Einsatzmittel zu versenden oder gar Einzelkommunikationen zu betreiben.

Weitere Hilfsorganisationen befinden sich aktuell ebenfalls in der Beschaffungsphase und werden so bald wie möglich in den digitalen Wirkbetrieb wechseln.