Grenzüberschreitender Erfahrungsaustausch zum Biber
Badisch-Elsässisches Treffen der Biberberater an historischer Stätte in Fort Louis
An der Moder bei Fort Louis waren 1995 die ersten Biber im Elsass ausgesetzt worden. Heute, fast 30 Jahre später, haben sich dort im Rathaus badische und elsässische Biber-Interessierte getroffen. Es war die Fortsetzung eines grenzüberschreitenden Erfahrungsaustauschs, nachdem erstmals im Frühjahr 2023 eine elsässische Delegation die badischen Biberreviere im Kreis Rastatt besucht hatte.
Vier Vorträge am Vormittag dienten den fast 40 Teilnehmenden vor allem der gegenseitigen Information zum länderspezifischen Bibermanagement sowie der Entwicklung und dem aktuellen Stand der Besiedlung beidseits des Rheins. Der enge Kreis der Biberfachleute und der Naturschutzverwaltung wurde beim diesjährigen Treffen um Vertreter und Vertreterinnen der Forst- und Wasserwirtschaftsverwaltung erweitert, auch aus Rheinland-Pfalz waren zwei Mitarbeiterinnen des Biberzentrums Mainz gekommen.
Bei Hügelsheim waren im Winter 2015/16 wieder Biberspuren entdeckt worden. Die Fachleute vermuten, dass die Tiere bei der Staustufe Iffezheim den Rhein überquert haben. Ein Gentest in Frankreich hat nun ergeben, dass es auch eine Wanderung in die Gegenrichtung geben muss. Ein im Elsass untersuchter Biber trug Gene der Donaubiber in sich.
Nach einer Stärkung, organisiert von der Gemeinde Fort Louis, besuchten die Teilnehmenden unter anderem jene Stelle an der Moder, an der damals die ersten fünf Biber ausgesetzt worden waren. Es war für alle, und insbesondere für die damals Beteiligten, ein erhebender Moment zu sehen, dass die Auswilderung ein voller Erfolg war und was für eine vielfältige Landschaft unter dem Einfluss der Biber entstanden ist.
Am Ende der Exkursion waren sich alle einig, dass der Biber in der Klima- und Biodiversitätskrise ein wichtiger Impulsgeber und Motor für einen dringend notwendigen Umdenkungsprozess im Umgang mit unseren Bach- und Flusslandschaften ist.