Vorsorgemaßnahmen
Die Eigenvorsorge der Betroffenen im Hochwasserfall trägt entscheidend zum Schadensgeschehen bei. Wichtig für die Betroffenen ist es daher, sich rechtzeitig im Vorfeld vor einem möglichen Hochwasserereignis über mögliche Gefahren zu informieren und erforderliche Notfallmaßnahmen zu überdenken. Dazu gibt es eine Reihe öffentlich zugänglicher Informationen.
So stellt das Land Baden-Württemberg über die Integrierende Konzeption Neckar Einzugsgebiet [IKONE] wichtige Informationen zur Hochwasservorsorge im Internet für die Bürger bereit.
Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) hat aus aktuellem Anlass am 14. August 2002 Hinweise für Bewohner betroffener Gebiete gegeben, wie der Einzelne selbst Schäden minimieren kann:
- Informieren Sie sich bei steigendem Wasser über eine mögliche Hochwassergefahr. Schalten Sie den Hörfunk ein und schauen Sie auch in die Videotext-Tafeln Ihrer regionalen Fernsehsender.
- Halten Sie ein batteriebetriebenes Radio mit Ersatzbatterien bereit, falls die Stromversorgung ausfällt.
- Sollte sich die Situation zuspitzen, dann geben Sie die Warnungen auch an Ihre Nachbarn, insbesondere ältere und hilfsbedürftige Personen, weiter. Vermitteln Sie auch Ihren ausländischen Nachbarn mit einfachen Worten die Gefahren.
- Halten Sie eine Mappe mit persönlichen, wichtigen Papieren und Dokumenten bereit. Stellen Sie persönliches Gepäck (Kleidung, Schlafsack, Gummistiefel, usw.) zusammen. Vergessen Sie nicht Ihre Medikamente!
- Wenn Sie Neubürger in einem hochwassergefährdeten Gebiet sind und zum ersten Mal mit Hochwasser zu tun haben, lassen Sie sich durch alteingesessene Bewohner beraten und nutzen Sie deren Erfahrungen.
- Sorgen Sie rechtzeitig für eine eigene persönliche Grundausrüstung. Denken Sie daran, dass die Feuerwehr und die anderen Hilfsorganisationen ihre Ausrüstung für Notfälle brauchen und sie daher nicht verleihen können.
- Sorgen Sie rechtzeitig dafür, dass Kranke und pflegebedürftige Personen möglichst bei Verwandten oder Freunden untergebracht werden. Denken Sie daran, dass die Hilfsorganisationen jetzt ebenfalls stark belastet sind.
- Räumen Sie frühzeitig Ihren Keller, Ihre Garage und tiefer liegende Räume. Gehen Sie von vornherein so vor, dass nicht mehrmals das gleiche Mobiliar in die Hand genommen werden muss. Die Feuerwehr kann nur in Ausnahmefällen helfen. Setzen Sie Ihre Eigenleistung auch während des Hochwassers fort und helfen Sie Nachbarn.
- Sorgen Sie dafür, dass der Strom in den überfluteten Räumen und in der Heizungsanlage abgeschaltet wird.
- Sorgen Sie für Notbeleuchtung - beispielsweise mit Taschenlampen. Treffen Sie mit Ihren Nachbarn eine Vereinbarung für den Fall, dass Ihr Telefon ausfällt. Denken Sie daran, dass auch die Mobilfunknetze ausfallen können. Machen Sie sich bei Notfällen durch lautes Rufen am Fenster bemerkbar.
- Schalten Sie Ihre Heizungsanlage rechtzeitig ab, unterbinden Sie die Ölzufuhr, schließen Sie die Gasventile. Falls es die Zeit noch zulässt, lassen Sie Brenner oder Thermen ausbauen. Denken Sie daran. Die örtlichen Heizungsinstallateure haben bei drohendem Hochwasser viel zu tun.
- Sichern Sie Ihre Öltanks, zum Beispiel durch Verankern. Entfernen Sie Behälter mit Altöl, Säuren, Farben, Lacken usw. Öl und andere Stoffe verschmutzen das Wasser und die Umwelt.
- Bringen Sie Fahrzeuge aus hochwassergefährdeten Garagen und Parkplätzen. Erkundigen Sie sich frühzeitig, wo Sie Ihre Fahrzeuge abstellen können.
- Die Feuerwehr stellt während des Hochwassers grundsätzlich keine Pumpen leihweise zur Verfügung, um eindringendes Wasser aus Kellern und Räumen auszupumpen.
- Für das Abdichten von Kellerfenstern oder Hauseingängen können Sandsäcke, Schaltafeln, dicke Folien und Silikon vorgehalten werden.
- Befolgen Sie Anweisungen und Durchsagen der Feuerwehr; sie verfügt über entsprechende Erfahrungen bei Schadensfällen. Bewahren Sie Ruhe.