Mehr über die heimische Natur lernen

In der Sommerzeit verbringen viele Menschen Zeit in der Natur. Im eigenen Garten oder bei einem Spaziergang können verschiedene Tier- und Pflanzenarten in der heimischen Flora und Fauna beobachtet werden. Für die Betrachter ist es hierbei aber oftmals schwierig, ähnliche Arten voneinander zu unterscheiden oder herauszufinden, ob eine Art streng geschützt ist. Bei einem Ausflug in die Natur herrscht zudem oft Unwissenheit darüber, ob man sich womöglich gerade in einem naturschutzrechtlich geschützten Landschaftsteil befindet.

Um solche Fragen einfach klären zu können, gibt es für Naturliebhaber mittlerweile digitale Hilfsmittel, die unkompliziert und kostenfrei benutzt werden können. Hannah Bilski vom Amt für Baurecht, Naturschutz und Bußgeldverfahren im Landratsamt Rastatt hat eine kleine Auswahl dieser digitalen Helfer zusammengestellt.

Für die Erkennung von Vogelarten empfehlen sich mehrere Apps für das Smartphone. Mit „BirdNET“ können Vogelstimmen aufgezeichnet und anschließend durch die App der zugehörigen Vogelart zugeordnet werden. Die in Frage kommenden Vogelarten werden nach Trefferwahrscheinlichkeit sortiert angegeben. In der kostenfreien Version der App „NABU Vogelwelt“ stehen zahlreiche Bilder der verschiedenen heimischen Vogelarten sowie interessante Informationen über Nestbau, Nahrung oder Brutzeit zur Verfügung.

Für den geübten Vogelkundler gibt es verschiedene Meldeplattformen wie etwa www.ornitho.de, bei denen das Wissen der Gebietskenner zusammengefügt und aufbereitet wird.

Zur Bestimmung von Pflanzen kann man mehrere gut funktionierende Apps, wie beispielsweise „Flora Incognita“ oder „PlantNet“, nutzen. Durch das Hochladen eines Fotos der entsprechenden Pflanzenart wird die Pflanze identifiziert. Auch hier zeigt das Ergebnis jeweils mehrere Pflanzenarten nach Trefferwahrscheinlichkeit an.

Für Interessierte, die über Insekten mehr wissen möchten, stehen die Apps „Zeit der Schmetterlinge“ vom NABU oder „Schmetterlinge Deutschlands“ zur Verfügung. Bei der Bestimmung von Wildbienen kann die App „Wildbienen Id BienABest“ weiterhelfen. Anhand von Großaufnahmen der Wildbienen und eines Bestimmungsschlüssels lassen sich die 101 häufigsten und auffälligsten Arten bestimmen. Auf der Online-Plattform Kerbtier.de (https://www.kerbtier.de/) findet man hilfreiche Informationen zur Bestimmung von Käfern jeglicher Art.

Wer eher in der urbanen Gegend unterwegs ist, dem empfiehlt sich die App „Naturblick“ des Berliner Naturkundemuseums.

Viele Tiere, die in der heimischen Natur leben, stehen in Deutschland unter Artenschutz. Der Schutzstatus einer Art kann über die Recherche-Funktion der Artenschutzdatenbank WISIA (https://www.wisia.de/) herausgefunden werden. Auf der Homepage der LUBW (https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/artenschutz) gibt es neben vielen nützlichen Informationen Artportraits streng geschützter Arten. Zudem findet man hier Meldeplattformen für Feuersalamander, Gottesanbeterin, Hirschkäfer, Laubfrosch sowie Weinbergschnecken, so dass jeder seinen Beitrag zur Artenerfassung leisten kann.

Neben einer Vielfalt an Arten gibt es auch verschiedene naturschutzrechtlich geschützte Landschaftsteile wie etwa Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete, Biotope oder Naturdenkmäler. Um herausfinden zu können, ob man sich selbst während eines Ausfluges oder sogar auf dem eigenen Grundstück in einem solchen geschützten Gebiet befindet, stellt die LUBW mit ihrem Daten- und Kartendienst (https://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/) eine Vielzahl von Informationen für das gesamte Bundesland zur Verfügung.