Schüler aus Vantaa zum Austausch im Landkreis Rastatt
„Eintracht statt Zwietracht. Daran müssen wir alle festhalten“ – mit diesen Worten hat Landrat Prof. Dr. Christian Dusch in der vergangenen Woche eine gemischte Gruppe von Schülerinnen und Schülern der Carl-Benz-Gewerbeschule in Gaggenau und der Berufsschule Varia in Vantaa im Landratsamt Rastatt begrüßt. Bereits seit 2004 pflegen die Schulen einen regelmäßigen Austausch, der auf der jahrelangen engen Partnerschaft zwischen dem Landkreis Rastatt und der finnischen Stadt Vantaa basiert.
Vom 30. September bis zum 13. Oktober waren erneut fünf Jugendliche aus Finnland gemeinsam mit ihrem Lehrer zu Besuch, um sich ein Bild von den hier ansässigen Firmen sowie dem deutschen Bildungssystem zu machen. Landrat Dusch nahm das zum Anlass, die angehenden Mechatroniker, Industriemechaniker und Metallbauer persönlich zu empfangen.
Die Schülerinnen und Schüler berichteten von ihrem Vorhaben, das Austausch-Projekt aus dem vergangenen Jahr, ein kleines elektronisches Fahrzeug, das mittels eines Farberkennungssensors eine zuvor gekennzeichnete Strecke abfahren kann, nun gemeinsam weiterzuentwickeln. Im vergangenen Jahr habe man sich insbesondere mit 3D-Technik beschäftigt, um das Gefährt überhaupt erst anzufertigen. Nun liege der Fokus auf der Programmierung. „Und weil wir alle keine Programmierer sind, machen wir uns hierfür die Künstliche Intelligenz zunutze“, erklärte Sven Roessler, Lehrer an der Carl-Benz-Schule.
Landrat Dusch dankte allen, die sich für den regen Austausch einsetzen und die Sinnhaftigkeit dahinter erkennen. Auch in Bezug auf die Völkerverständigung sei ein Schüleraustausch enorm wichtig, betonte er und hob gleichzeitig die Bedeutung Europas hervor. Mit Blick auf die dramatische Lage zwischen Russland und der Ukraine müsse man umso näher zusammenrücken und den Gedanken des Friedens, der Zusammenarbeit und des Zusammenhalts stärken.
Die Carl-Benz-Schule hat Europa stark im Schulprofil verankert und ist seit vielen Jahren aktiv an internationalen Kooperationen und Austauschen beteiligt – neben Finnland beispielsweise auch mit Spanien und Frankreich. „Das dient zum einen der Angleichung des Bildungssystems in Europa und ist zum anderen auch für den Erfahrungsaustausch in der Arbeitswelt wichtig“, so Schulleiter Dr. Falk Hartmann. Die Berufsschule Varia pflegt Kooperationsprogramme mit rund zehn Ländern. „Die jungen Menschen sind motiviert, neue Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Und auch ich als Lehrer kann da sehr viel mitnehmen“, fügte Jarkko Saarikoski, Lehrer an der Varia-Berufsschule, hinzu.
„Für uns ist es immer wieder eine Freude, diese Partnerschaft auf beiden Seiten aufleben zu lassen und immer wieder erneut festzustellen, dass wir alle in großem Maße davon profitieren“, betonte Hartmann abschließend.
Neben der Projektarbeit besichtigten die Gäste aus Finnland viele im Landkreis ansässige Firmen, darunter die Fischer Group, die Firma König-Metall sowie Daimler Truck.