Wem gehört der Wald im Landkreis Rastatt?

Mit einer Waldfläche von rund 38.800 Hektar ist mehr als die Hälfte (51 Prozent) des Landkreises Rastatt mit Wald bedeckt. Nach Freudenstadt und Calw liegt Rastatt damit an dritter Stelle aller Landkreise in Baden-Württemberg. In Deutschland ist der Wald für jeden frei zugänglich. Deshalb ist es Waldbesuchern meist gar nicht bewusst, dass der Wald tatsächlich jemandem gehört und wie die Besitzverhältnisse sind. Waldbesitzer können sowohl Privatpersonen, als auch öffentliche Institutionen wie der Staat oder die Kirche sein. Trainee Jerusha Senk vom Forstamt des Landratsamtes Rastatt erläutert die Besitzverhältnisse:

Bis zum Jahr 2020 waren alle Waldbesitzarten in einem Einheitsforstamt des Landkreises vereint. Mittlerweile gibt es zwei verschiedene behördliche Stellen. Zum einen das Forstamt beim Landratsamt, das Kontaktstelle für den Kommunal-, Kirchen- und Privatwald ist und zum anderen den Landesbetrieb „ForstBW“, die für den Staatswald zuständige Anstalt öffentlichen Rechts.

22.200 Hektar Körperschaftswald: Der Kommunal- und Kirchenwald wird unter dem Begriff Körperschaftswald zusammengefasst. Waldbesitzer sind entweder die Gemeinden oder die Kirche. Diese können für die Bewirtschaftung des Waldes selbst eine Revierleitung anstellen oder die Beförsterung durch das Forstamt in Anspruch nehmen.

9.300 Hektar Staatswald: Der Staatswald gehört dem Land Baden-Württemberg. Bis auf die Nationalparkfläche wird dieser Wald von ForstBW bewirtschaftet. Für die Verwaltung der 2.000 Hektar umfassenden Fläche im Nationalpark Schwarzwald gibt es eine eigene Sonderbehörde des Landes.

7.400 Hektar Privatwald: Der Privatwald ist im Besitz von privaten Personen. Die meisten davon besitzen Kleinprivatwald, dabei handelt es sich um kleine Waldgrundstücke. Im Landkreis Rastatt gibt es rund 2.200 Kleinprivatwaldbesitzer. Private Waldbesitzer können vom Kreisforstamt eine kostenlose Beratung nutzen oder ihre Wälder kostenpflichtig betreuen lassen.

Neben dem Kleinprivatwald gibt es auch Großprivatwald. Aufgrund der Größe gibt es dort oft eine eigene Verwaltung und der Besitz wird in eigener Regie bewirtschaftet. Ein Beispiel dafür ist die Murgschifferschaft, die größte Privatwaldbesitzerin im Landkreis. Diese Waldgenossenschaft altdeutschen Rechts besitzt und betreut eine Waldfläche von 5.400 Hektar.